Ja mei, des warn schlechte Aussichten. Wetter so lala, Schneemenge und Qualität bestenfalls unbekannt, erwartet haben wir uns nichts. Ich noch eine Fetzn-Erkältung mit dabei und Felle, die so gestollt haben, dass einem die Lust vergehen kann. Na egal, schaut´s selber, wie der Tag dann ausgegangen ist.

Neuschnee, Prachtwetter, keine Lust auf komplizierte Anreise und Zustieg. Die Umstände sprachen für einen Abstecher nach Lüsens. Die Villerspitze hätt auch gelockt, aber unten wars zuwenig Schnee. Also mit 100 anderen hoch zum Lüsener, die meisten wollten zum Kogel, daher wars auf dem Spitz recht ruhig. Zum Wilden Hinterbergl war auch Betrieb, bei dem Neuschnee aber ein fragwürdiger Spass.

Am Samstag war ich noch aufm Hohen Gleirsch, da hats dann für heute schon an bsonderen Berg braucht, um des Niveau zu halten. Die Wahl fiel auf den Großen Solstein, weil der auch schon ewig lockt und ähnlich gute Verhältnisse haben sollte wie der Gleiersch gestern. Naja, gewaltige Westflanke, und auf dem Video schauts besser aus als es war…

Der Freiger war schon lange mal fällig. Endlich waren das Wetter und die Kondition – auch bei den Mitstreitern – passend. Um 6 Uhr Abmarsch Richtung Bsuchalm, um 11 Uhr aufm Freiger. Der lange Hang hat sich arg gezogen, von unten hat des deutlich harmloser ausgschaut. Bis auf 2000m dann im Pulver abgefahren, den Rest dann so lala.

Seit Oktober haben wir immer wieder vom Krapfenkar phantasiert, wie wir hinkommen, wie wir wieder rauskommen… Heute wars dann endlich soweit. Die Antwort auf die vielen Fragen: Kondition!

Die Kältewelle hat ihren Höhepunkt erreicht. Wir haben also einen Berg gesucht, der nicht so wahnsinnig hoch ist, eine schöne Abfahrt bietet und trotzdem nicht von den tausend anderen überlaufen ist, die das selbe wollten wie wir. In der Standardvariante wär uns der Simetsberg aber sicher auch zu langweilig gewesen.

Um sich für die langen Anmärsche im Karwendel zu motivieren, brauchts schon immer an bsonders guten Schnee, und den hats ghabt! Vom Süden haben dann noch vier Tiroler raufdruckt, von denen haben wir uns aber den Hang ned verspuren lassen. Zur zweiten Scharte nauf war ma dann eh wieder ganz allein.

Nach zwei Jahren hinpassen auf die richtigen Bedingungen am Dalfazer Joch wars endlich soweit. Am Gipfelhang dann die Ernüchterung: total abgeblasen, nicht schön zum Abfahren. Die Rettung war das Klobenjoch auf der anderen Seite vom Tal, da sind wir dann gleich noch zweimal aufgestiegen, weil der Powder so schön war.

Was tun bei LWS 4? Logisch, noch mal genau lesen. Unter 1600 westlich der Werdenfelser war nur „mäßig“ angegeben. Wetter sollte auch schlechter werden, also Spritztour auf den Schönberg. LWS 2 bestätigte sich vor Ort, Aussicht war auch mäßig, die Abfahrt dann eher spitzenmäßig.

50. und Abschlusstour eines Sensationswinters. Eingestellt waren wir auf Sonne und Firn, bekommen haben wir Wolken und Pulverschnee. Nicht dass ich mich beschweren tät, aber der Firn ist diesen Winter echt zu kurz gekommen. Tragische Fehlentscheidung: Steigeisen im Auto zu lassen. Ergbnis: Wilder Pfaff statt Zuckerhütl…